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Eine Woche Sylt – Kraft tanken zwischen Wellen, Wind und Gemeinschaft

22.10.2025

Gerade sind wir zurück von unserer Surfreizeit auf Sylt: 16 Jugendliche, aktuelle und ehemalige Patient*innen unserer onkologischen Station, eine Woche lang raus aus dem Klinikalltag, rein ins Leben. Unser Ziel war, nach belastenden Therapien neue Energie zu schöpfen, Selbstvertrauen zu stärken und in der Gruppe Austausch zu ermöglichen – fernab von Behandlungsplänen und Krankenhausfluren.

Unser Domizil: ein Haus direkt am Strand. Morgens weckte uns die Nordsee, nachmittags stürzten wir uns in sportliche Abenteuer: Surfen, Stand‑Up‑Paddling, Skateboarden, Radfahren, Tischtennis und Beach‑Fußball. Die Jugendlichen entdeckten ihre Stärken, übertrafen sich selbst und hatten dabei vor allem Spaß. Zwischendurch sorgte Kunsttherapeutin Elisabeth Hartmann mit Linoldruck‑Workshops und Graffiti‑Aktionen für kreative Auszeiten, in denen sich alle frei ausdrücken konnten.

Schüler auf Surfbrett sitzend am Sylter Strand im Sonnenuntergang

Die Abende gehörten dem Meer und der Gemeinschaft: Sonnenuntergänge am Horizont, Lagerfeuer am Strand, laute Lacher beim Karaoke und stille Momente beim gemeinsamen Blick auf den Sternenhimmel. Ein Highlight war das Halbfinale der Frauenfußball‑EM, das wir im Flackern der Flammen verfolgten.

Medizinisch abgesichert wurde die Freizeit von Dr. Sebastian Michaelis: Er übernahm die Betreuung der Jugendlichen mit laufender Chemotherapie, PEG‑Sondenernährung oder Risikokonstellationen wie Anfallsneigung und offenen Wunden. Dank seiner ruhigen, zugewandten Art konnten wir täglich volle Programme anbieten – vom Surfkurs bis zur Mal‑Session. Sein unverkrampftes Mittendrin­sein bei Karaoke oder Montagsmaler rundete das Erlebnis ab. Ohne seinen Einsatz wäre diese Reise nicht möglich gewesen.

Herzlichen Dank auch an den Förderverein für krebskranke Kinder Tübingen für die finanzielle Unterstützung, an die Klinikschule und die vertretenen Lehrerinnen, die unseren Unterricht vertretungsweise übernommen haben, sowie an alle Ärztinnen, die Behandlungspläne flexibel angepasst haben.

Was bleibt, sind strahlende Augen, neue Freundschaften und das Wissen: Gemeinsam können wir Herausforderungen überwinden und Momente der Leichtigkeit schaffen. Sylt hat uns daran erinnert, wie viel Kraft in Gemeinschaft, Natur und Bewegung steckt. Wir freuen uns schon auf die nächste Reise – und wissen jetzt: Der Weg dorthin lohnt sich allemal.

Abendstimmung auf Sylt
Schüler:innen mit Surfbrett am Sylter Strand
Fackeln am Strand